Im Raum größter Verletzbarkeit ist in Wahrheit deine unendliche Liebe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jeder kennt das Gefühl, dass scheinbar andere Menschen einem immer und immer wieder verletzen können. Es ist so, als wenn es noch kein „Geheimrezept“ für diese schmerzhafte Schwingung gäbe.

 

Daher sind viele Menschen ununterbrochen dabei, sich durch scheinbar  „schützende Verhaltensweisen“ nicht mehr mit dieser erneuten Erfahrung  zu belasten.

 

Dazu möchte ich heute wieder mal ein eigenes Beispiel geben, sicherlich teilen viele Menschen mit mir dieses „prägendes Erlebnis“.

 

Jemand hat mir vor einige Zeit etwas geschenkt, er meinte es auch reinem Herzen zu schenken. Ich nahm es dankend an, weil es etwas ganz Besonderes war. Es war nicht nur ein Gegenstand, der mir geschenkt wurde und mir gefiel, nein, es war auch noch eine besondere Form: etwas, nicht Alltägliches. Zumal es ja von ihm geschenkt wurde, mit dem ich meine Liebe verband.

 

Also, waren in dem Geschenk Energien von dem Schenker, von mir und vor allem- und dass ist meines Erachtens der Knackpunkt vom Leid- es war auch ein Zeichen, dass ich mit diesem Geschenk „Liebe“ bestätigt bekam.

 

Dieses Liebes-Geschenk frönte dann einige Zeit mein Leben. Nicht immer, doch öfters nahm ich es wahr, weil ich es in sichtbarer Nähe platzierte.

 

Nun, nach einer Zeit, war uns klar, der gemeinsame Weg hat nun zwei unterschiedliche Spuren in verschiedene Richtungen.

 

Dann, eines Tages, kam der Schenker und meinte: „Da du ja nie besonders Wert auf mein Geschenk gelegt hast, würde es dir doch nichts ausmachen, es mir wieder zurück zu geben“!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschockt, zog ich mich erst mal zurück. Doch dann bahnte sich am nächsten Tag die Heilung an. Gerade dadurch, dass ich meine Verletzbarkeit, die scheinbar durch das Wiedereinfordern des „Herzensgeschenkes“ aufbrach, den Raum zur Heilung selbst anbot. Etwas anderes blieb mir auch nicht übrig, als mich erst mal diesen „heulenden“ inneren Zustand zu ergeben.

 

Dann, endlich, ein Licht im Tunnel der Trauer:

Ja, es tut weh, wenn jemand einem etwas wieder nehmen will, was scheinbar vom Herzen geschenkt wurde. Ja, ich habe das nicht das 1. Mal erlebt. Ja, und ich bin es leid, so zu tun, als wenn ich es „spirituell“ jetzt klären müsste. („Lass los, es sind nur Dinge auf der 3-D-Ebene etc.“)

 

Dass tat ich die letzten 20 Jahre. Doch nun bin ich da wieder angekommen, wo der Raum meiner alten Verletzbarkeit den Spalt aufgemacht hat. Diesmal in die Richtung meines Bewusstseins, nicht in die Richtung des Unterbewusstseins/dem Keller meines bisherigen Lebens.

 

Ich ergab mich also erst mal dem Gefühl, hier verletzt geworden zu sein. Ohne wenn und aber. Ich spürte, dass das Annehmen dieses Gefühls immens wichtig sei. Dann „dämmerte“ es mir!!!

 

Dieses Gefühl wollte heil werden, in dem es „irgendein Erwachsener“ endlich mal nachvollzieht, was es heißt- wenn man ein geliebtes Geschenk wieder rückgeben soll.

 

Es fruchtete in 1000 Tränen, die allesamt den Schmerz eines nicht verstandenen Kindes nach oben spülten. Dieser Schmerz ist die Energie-Sendung eines Kindes, dass zum damaligen Zeitpunkt die kleine (Um-) Welt nicht mehr verstand. Doch statt eines verstehenden Erwachsenen wurde ihm gesagt:

„Jetzt habe dich nicht so, dass war doch ohnehin nicht viel wert! Außerdem bekommst du beim nächsten Mal etwas noch Schöneres“!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch, was weiß ein anderer wirklich über den „seelischen Wert“, dem der Empfangene dem Geschenk gab. Nichts!

 

Der Raum des Kindes, das damals das Geschenk entgegennahm-und mit dem Glauben verband, dass es damit auch „liebenswert“ ist, verdunkelte sich nach diesen Worten des Erwachsenen. Denn die Energie-Verbindung, die das Kind dem Geschenk gab, war auch ein Beweis an die kleine Seele, dass es gesehen, geliebt, beschenkt wird. Mit der unbewussten „Wieder-Wegnahme“ wurde dem kleinen Kind  vermittelt: „Die Liebe bist du nicht wert, deshalb nehmen wir es dir wieder weg“!

 

Ein Teil im Kind zerbrach- weil in diesem Alter die Außen- Reaktionen als Überlebens-Hilfsmittel galten. Und das war die tiefe Verletzung, dass man seiner Umgebung nicht der Liebe und nicht dem Geschenk wert ist. Das eigene kindliche Selbstbild schien in 1000 Stücke zerfallen- denn es war ja bis dato noch nicht gefestigt.

 

Damit erklärt sich nun, dass das Kind diese erlebten Schmerzen, die Nichtannahme seines Selbstbildes, nie wieder erleben wollte. Spätere Geschenke könnten wieder in die Gefahrenzone laufen, wieder sein Selbstbildnis zu verlieren, die Liebe nicht würdig zu sein, Verletzbarkeit/Schmerzen zu erleben etc.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem langen tränenreichen Abend wusste ich, was zu tun war.

Am nächsten Morgen bat ich den Gehenden zuzuhören, weil ich ihm meine neue Klarheit sagen will. Damit bezeugte ich dem kleinen Kind in mir, dass ich zu seinem Schmerz stehe. (egal, was ein Erwachsener darüber denkt)

 

Ich erklärte dann, wie sich ein Teil in mir anfühlt, wenn ihm etwas, was er mit Liebe verband, wieder weggenommen wird. Zumindest so dargestellt wird, dass es ja für mich/meine inneren Anteil, keinen besonderen Wert gehabt hätte.

 

Das Zitter in mir zeugte davon, dass ich wohl diese Energie-Einkellerung aus damaligen Kindertagen unterschätzt hatte. Mutig geworden, stand nun die Kleine in der offenen Tür unseres Gespräches- ich gab ihr den geschützten Raum meiner Liebe.

 

Ohne Unterbrechung konnte sie darstellen, was sie mit diesem Geschenk verbunden hatte. Diesen Raum, den sie von ihrer Umwelt als Kind damals nicht erhielt. Und nun, nach all den Tränen der Vergangenheit war ich bereit, diese „Verletzbarkeit“- eine Form kindlicher Liebe nach uneingeschränkter Annahme, endlich wieder zu leben. Denn das uneingeschränkte Annehmen ist „Gottes Liebe“- so, wie wir angenommen sind durch die Quelle selbst- ohne wenn und aber.

 (sich daran erinnernd  leben die kleinen Kinder dies noch in den ersten Jahren).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dem Gegenüber war nicht klar, was ich innerlich mit dem Geschenk verband. Es war im Grunde genommen ein „verletzter unsicherer“ Junge, der womöglich seinen „Trennungs-Schmerz“ wie auf einem Spielplatz auslebte und das Sandförmchen mit unbewusster Wut wieder an sich riss. 

Das kleine Mädchen, das sein Selbstbild mit dem Förmchen verband, wurde nun, da ich es erlaubte, seine Trauer auszuleben, ruhiger – bis es irgendwann aufstand und mir ihren Wunsch äußerte:

Nicht wahr, du und ich, wir werden bald selbst so ein schönes „Ding“ haben- dass mir keiner mehr wegnimmt“!

Ja, das konnte ich ihr bestätigen. Selbst, wenn es nochmals passieren sollte, dass Jemand im Aussen etwas scheinbar „Verletzendes“ tut, werde ich ihr zuhören und ihren Gefühlen glauben. Und die kleinen Wunden solange mit meiner Liebe heilen lassen, bis wir gemeinsam wissen- nichts im Aussen kann uns verletzen. Verletzungen können uns nur erinnern, uns wieder uneingeschränkt zu lieben.

Wenn der Raum- den sie und ich beleben/unser gemeinsames Leben, mit Eigenliebe bis zum Rand voll angefüllt ist- dann ist kein Platz mehr für eine Verletzung.

Fazit:

Nun kann ich das "ehemalige Geschenk" als "Wahres Geschenk" ansehen. Denn erst durch diese scheinbare Verletzung wurde es zum "Wahren Geschenk"- da ich damit auch hier in meine Heilung gehe. Liebend gern gebe ich es nun an den Menschen zurück, der mich anders, als erwartet, dennoch beschenkte. Weit über das Materielle hinaus.

 

Hier, in der Geschichte, waren es zwei verletzte Kinder, die vergessen hatten, dass sie niemals weniger als "unendlich geliebt" sind.

Parallel dazu läuft die Heilung, dass ein materielles „Produkt“ nicht die Liebe ersetzen oder verstärken kann:

 Denn Liebe ist Liebe-

bedingungslos und daher kann sie auch nicht gemindert werden-

nur durch den Irrglauben,

du wärest nicht Gottes bedingungsloser 

Liebe wert.

 

Und nun kann  dieser Teil endlich auch wieder heilen. Denn genau im Raum dieser tiefen schmerzlich empfundenen Verletzbarkeit findet der größte Liebesakt mit sich selbst statt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Dieter Mikus (Freitag, 31 August 2018 14:41)

    Um die Liebe in einem zu erkennen, gehört der Schmerz ganz einfach dazu.
    Trauer ist nichts anderes als Liebe, oft im ganz großen.
    Auch wenn es noch so weh tut, darf ich den Schmerz mit der Trauer verarbeiten, es ist Liebe.
    Der Seelische Schmerz, zeigt einem andere Wege, anderes tun, man ordnet neu, mit Liebe.
    Gewalt, unrecht und desorientiert, oder einfach Gewalt pur, es folgt die Zeit des Vergebens und der Liebe.
    Oft tut sie weh, die Liebe.
    Wenn man sie nicht, oder nur wenig kennt, die Liebe, dann macht sie sich bemerkbar.
    Das kann sehr schön sein, aber auch verdammt weh tun.